In welchem Umfang sich der intakte Konjunkturzyklus und das anziehende Wirtschaftswachstums nachhaltig stabilisieren, werden wir beobachten. Eine Rezession, wie sie sich noch vor 12 Monaten andeutete, ist per heute nicht zu befürchten.
Es gibt mehrere Gründe, die für eine gute konjunkturelle Entwicklung im ersten Jahr des neuen Jahrzehnts sprechen. Der erste Grund: 2020 ist Wahljahr in den USA und der amtierende Präsident strebt die Wiederwahl an. Dafür braucht er sichtbare Erfolge, wie eine gut laufende Volkswirtschaft, außenpolitische Profilierungen und nicht zuletzt starke Aktienmärkte.
Ein weiterer Grund für unsere positive Grundhaltung beruht auf unserer Prognose, dass die Notenbanken ihre lockere Zinspolitik auch 2020 aufrechterhalten und so den nötigen Spielraum für Investitionen schaffen. Die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat in ihrer ersten EZB-Sitzung klargestellt, dass sie die offensive Leitzinspolitik ihres Vorgängers fortführen wird. Wir erwarten daher keine Zinswende, womit Anleihen als Renditequelle unbedeutend sind.
Grund Nummer drei: die Unternehmensgewinne stabilisieren sich mit positiver Aussicht und können die Aktienkurse beflügeln. Zu den künftigen Gewinnern zählen wir Unternehmen der Informationstechnologie mit künstlicher Intelligenz, IT-Sicherheit oder Robotik sowie Firmen, die sich mit den zwingenden Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel (CO²-Neutralität), Ressourcenknappheit (Wasser), Demografie (Langlebigkeit) und Gesundheit (Zivilisationskrankheiten) – befassen. Denken Sie nur an den von der Europäischen Kommission ausgerufenen Green Deal.
Zu den größten Risiken zählen wir 2020 das Aufbrechen alter, bereits gelöst geglaubter, Krisenherde, zu denen wir vor allem den Handelskonflikt zählen. Die zahlreichen Verhandlungen, bei denen erst Deals verkündet und sogleich über den Haufen geworfen wurden, sind uns noch in guter Erinnerung. Damit muss man auch in der Zukunft rechnen. Die Volatilität an den Märkten bleibt uns also auch 2020 erhalten.
Gefahren sehen wir auch im weltweit steigenden Nationalismus und in Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen, Erdbeben oder anhaltender Dürre. Die volkswirtschaftlichen Gesamtschäden für die betroffenen Regionen sind immens und durch einen Wiederaufbau nur schwerlich zu kompensieren. Investitionen in moderne Technologien könnten Abhilfe schaffen.
Anlageregion Asien/Emerging Marktes kann nach einer vollständigen Beilegung des Handelsstreits für eine positive Überraschung sorgen. Alles in allem ist ein aktives Risikomanagement auch für 2020 das oberste Gebot.
Stand 09.01.2020 | Die auf dieser Seite enthaltenen Informationen und Einschätzungen gelten für Anlegerinnen und Anleger mit einem aktiven Vermögensverwaltungsvertrag der PEH Vermögensmanagement GmbH.